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Zur Anschauung
Feldpostbriefe aus Stalingrad

Hamburg,



Normale Feldpost wurde ohne Briefmarke verschickt. Ein Stempel mit Einlieferungsdatum und einer mit der Absender-Feldpostnummer dokumentierten die wichtigen Angaben. Die Nummern auf den Umschlägen waren Ordnungsnummern des Absenders. Dadurch konnte die Familie die Vollständigkeit des Empfangs der erhaltenen Briefe kontrollieren.



Sehr begehrt waren die Luftfeldpostmarken. Es gab wenn überhaupt in Stalingrad (für Gefreite) maximal eine Marke pro Woche. Diese Luftfeldpostmarken konnten auch für den Postversand aus der Heimat an die Front benutzt werden. Da sie kostenlos verteilt wurden, gab es auch keinen Wertaufdruck.





Kameraden, die das Glück hatten, aus irgend einem Grund in die Heimat geschickt zu werden, nahmen häufig Post von Kameraden mit nach Deutschland. Der Brieflauf verkürzte sich dadurch erheblich. Diese Karte ist am 16. August in Russland geschrieben worden, am 22. August in Celle zur Post gebracht und am 25. August in Hamburg angekommen. Durch die unterschiedlichen Postlaufzeiten ergaben sich für die Empfänger gelegentlich sich "überholende" Briefe.





Gegen Ende des Stalingrad-Feldzugs war häufig keine Zeit mehr zum Stempeln. Die Briefe wurden postalisch unbearbeitet ausgeflogen. Dieser Umschlag gehört zum Brief vom 12. Dezember 1942.





Was geht in denen vor, die ihren Brief zurückerhalten? Dieser Brief lag am 25. März 1943 im Briefkasten der Absenderin.





"Mein allerliebster kleiner Unterofffizier" Der letzte mir bekannte Brief von Elwine Johler an ihren Sohn Ekkehard, geschrieben am 12. Januar 1943. Er enthält auch Texte seiner Schwester Karin. Die Inhalte werden hier ggf. auch noch veröffentlicht.












Ein herzlos-bürokratischer Brief zurück an den Absender Ekkehard Johler. -

Diesen Brief schreibt Ekkehard Johler, 18, an seinen Schulfreund Ulrich Graf von Lüttiichau. Ulrich nimmt am Frankreich-Feldzug teil, Ekkehard absolviert eine Lehre zum Speditionskaufmann in Hamburg. Der Blitzkrieg dauert 6 Wochen, Am 25. Juni 1940 tritt der Waffenstillstand mit Frankreich in Kraft. Vermutlich will Ekkehard Johler aus diesem Anlass seinem Schulfreund gratulieren (vg. Brieftext unten). Wie wir heute wissen starben 46 000 deutsche und 135 000 alliierte Soldaten bei den Kämpfen (WIKIPEDIA, Der Westfeldzug). Ekkehard reagiert auf die Nachricht vom Tod Ulrichs mit einem Beileidsschreiben an die Mutter, das zeigt, wie wenig der Tod Ulrichs ihn zum Umdenken bringt (wird noch veröffentlicht). Das liegt möglicherweise auch an der einseitigen Propaganda, die das Leben der Soldaten in Frankreich ("Weinkenner") verniedlicht.






Die Aisne ist ein Fluss in Nordost-Frankreich an der Grenze zu Belgien. Hier beginnt am 5 Juni 1940 eine deutsche Offensive.






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Gefreiter Ekkehard Johler


Ekkehard Johler schrieb als Soldat mehr als 300 Briefe nach Hause. Der Zeitraum umfasst die Grundausbildung bis zum Einsatz in Stalingrad (1941-1943).

Anschrift bzw. Absenderangabe der Soldaten war lediglich eine Feldpostnummer, die die Zugehörigkeit zu seiner Einheit verschleiern sollte. die Dechiffrierung der Feldpostnummer erfolgte durch die Wehrmacht.

Ekkehard Johlers Anschrift war die Feldpostnummer 06123. Er gehörte, wie ich aus den Briefen entschlüsseln konnte, zur 14. Panzerdivision der 6. Armee, die im Januar 1942 in Stalingrad vernichtet wurde. Ekkehard Johler gilt als vermisst.

Briefumschläge konnte man in Stalingrad nicht kaufen. Deshalb wurde den Antwortschreiben an die Frontsoldaten häufig Briefpapier beigelegt.

Ekkehard Johlers Schwester Karin erzählt 2021 ihre Einschätzung: "Er hat bis zum Sturm auf Stalingrad keinen Schuss abgegeben. Nach der Ausbildung zum Nebelwerfer brauchte seine Einheit ein halbes Jahr, bis sie im November 1942 Stalingrad erreichte. Viele technische Pannen verzögerten die Verlegung.

In Stalingrad selbst wurde Ekkehard im Westen zur Sicherung der Kommunikation zwischen Front und Stalingrad Stadt in einen Erdbunker zusammen mit wenigen Kameraden kommandiert. Sie legten und reparierten Telefonleitungen. Dazu musste Ekkehard mit einer Drahttrommel auf dem Rücken immer wieder neue Verbindungen herstellen. Wegen des geringen feidlichen Feuers glaubten die einfachen Soldaten wie er, dass die militärische Kraft der Russen beschränkt sei. Das ruhige Weihnachtsfest wurde als "nette Geste" der Russen verstanden. Das wird auch aus den optimistischen Briefen von Ekkehard deutlich. Die Russen waren froh über die wehmütigen deutschen Soldaten. Nur zur Tarnung haben sie wenig geschossen. Deutsche Soldaten hatten den Eindruck, dass der "Feind" am Ende seiner Kräfte sei.
Die Russen nutzen die Zeit für die Vorbereitung des Angriffs.

Dabei hatte sie leichtes Spiel. Den Nachschub hatten sie schnell abgeschnitten, indem sie am 19. November 1942 den schmalen Korridor nach Westen schlossen. Auch der spätere Ehemann von Karin, Georg Lauritzen, war Ende 1942 mit seinem LKW und Nachschub noch in Stalingrad, konnte aber die Stadt unbehelligt verlassen.

Hitler wollte mit seinem Krieg die Niederlage im 1. Weltkrieg rächen und die in Stalingrad in diesem Gebiet ansässigen Waffenproduktionsfabriken
als "größter Feldherr aller Zeiten" vernichten. Bis Stalingrad haben die Russen die Deutschen ohne großen Widerstand in eine Falle laufen lassen.

Keiner kann sagen, wie es Ekkehard nach dem 2. Januar 1943 ging, als die Invasion der Russen begann. Zu der Zeit saß er weiterhin in seinem Erdbunker auf freiem Feld.

Das alles liegt so weit zuück. Weit weg, aber voll da." Karin Lauritzen 2021 im Alter von 96 Jahren.










. wird noch ergänzt... email an ekkehard lauritzen
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