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Dieser Brief von Alwine Kaminski ist an ihren Sohn gerichtet.


Bruchsal/Baden, d. 22.1.44

Mein lieber Jojo!

Gestern war wieder ein ereichnisreicher Tag. Morgens früh, bekam ich von Vater (Ehemann Paul Kaminski), daß er versetzt sei. Nach unleserlich staqnd in dem Telegramm, wo ist das nur. Hast du auch schon Nachricht bekommen? Ich habe nur weiter noch nichts gehört. Zur Lufthansa als Leiter, stand noch in dem Telegramm. Vielleicht ist es gut, daß er dort aus dem Hexenkessel raus kommt.
Sonntag mittag war wieder ein Angriff. Für Bruchsal schon ganz beachtlich. Diesmal war es aber mehr die Altstadt, die was abbekommen hat. Vor der Post auf dem freien Platz sind 4 Trichter, wo man mehrere große Häuser hineinlegen kann. In der Bismarkstr. ist ein Haus ganz eingefallen. 6 Tote liegen noch unter den Trümmern. Das meiste hat die Dürlacherstr abbekommen. Sogar die Kirche ist ein Trümmerhaufen. Ich habe mich diese Woche krank gemeldet. Dann habe ich ein Gesuch gemacht, daß ich nur 3 Tage eingesetzt werde. Halt den Daumen, daß es auch klappt. Ich habe schon was ehrliches in der Werkstatt gefroren. Aber sonst geht es mir gut. Was ich nun auch von Dir und Ursel hoffe. Habt Ihr dort auch viel Alarm. Von meiner Reise nach Vater wird nun vorläufig nichts. Es fahren ja jetzt überhaupt keine D u. Eilzüge mehr. Wir haben schon 3 Tage kein Gas. Neulich hatte wir wegen der Löscherei kein Wasser und kein Licht. So geht alles. Was sagst Du zu der Ostfront. Hoffentlich werden die Russen auch aufgehalten. Nun sei herzlich gegrüßt von Deiner Mutti.



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