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Hamburg,

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Arensburg,d.12.Febr.70

Seit gestern Abend sind wir alle drei hier zum Jahrmarkt. Heute bin ich bei sämtlichen Revalschen Kaufleuten gewesen, um nachzufragen, ob sie das gefärbte Garn von Dir mitgebracht hätten, aber nirgends war es zu finden. Du hast uns daher in rechte Verlegenheit gesetzt. Stahlberg erwartet seinen Fährmann aus Reval am 23. Abends hier, der ihn abholen soll. Sei nun so gut und schicke das Garn mit dieser Gelegenheit. In der Stahlbergschen Blade wirst Du erfahren, wann der Kerl von Reval abgeht. Außerdem sind noch hier Kahn, Rebrow, Thonmikow, Kürschner, Teich! Vergiß es nicht zu schicken.
Eben komme ich von einem Mittagsmahl bei Heise, wo wir mit Girgensohn zum Abschied beisammen waren. Es war ein fröhliches, aber doch recht wehmütiges Beisammensein.

Mit herzlichen Grüßen von uns
in treuer Liebe
Dein Vater
F.
[Mit anderer Handschrift, vielleicht von Christel oder Adele diese Verse:]

Dein Herz wird rasch sich von mir kehren,
Und meines läßt Dich ewig nicht,
Deines wird verschmähen u. neu begehren,
Wenn meines im Abschiedsschmerze bricht.

Viel Schätze baut Dir noch das Leben,
Nach neuen Freunden späht Dein Blick,
Zu nenen Höhen wirst Du streben,
Und findest endlich wohl das Glück!

Ich walte ohne Glanz und Freude
Des Lebens öden Pfad hinab-
Und wie ich lieb u. wie ich leide,
Erfährt allein mein stilles Grab-








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