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Geliebter Amtsbruder!
Haben sie die Güte, dem Fräulein Elwine Frank es vorsichtig mitzutheilen,
daß ihr lieber Vater am 9ten Dezember um 9 1/2 Uhr Morgens, durch einen
Schlagfuß, aus diesem Leben plötzlich abgerufen worden. Schon einige
Wochen hatte er sich unwohl gefühlt, auch vom Arzte gebraucht. Am vorigen
Sonntag hatte er noch amtiert, am Abend vorher mit seinem Gesinde die Hausandacht
gehalten, am Morgen beim Kaffee über Brustschmerzen geklagt, war in sein
Zimmer gegangen. Auf diesem Gange war er vom Schlagfuß getroffen, gefallen
u. ins Bett gehoben worden, hatte nur noch ein Par mal geröchelt u. dann
sein Leben ausgehaucht.
Wir haben einen lieben, theuren Amtsbruder, die Gemeinde einen treuen Seelenhirten,
die Kinder einen Vater verloren, der nur seinen Kindern lebte. Um den Kindern
die Möglichkeit zu bieten, zur Beerdigung herzukommen, haben wir die Beerdigung
bis zum 4ten Adventssonntag aufgeschoben und ich bitte Fräulein Elwine
Frank ihren Entschluß, ob sie zur Beerdigung kommen wird, ihren Geschwistern
mitzutheilen.-
Zu jeglichen Gegendiensten sich bereiterklärend und mit freundlichem Gruße
Euer Hochwohlehrwürden
ergebenster Amtsbruder
Gahlebaeck.
Wolde, am 10. Dezbr. 1870
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© Ekkehard Lauritzen
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