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FotoBioGrafie
Rudolf und Elwine Ude geb. Lampe

Hamburg,


Lübeck 1895. Rudolf und Elwine Ude heiraten.













Lübeck, 1896. Elwine Ude
mit ihrem ersten Kind Rudolf.


Lübeck 1896. Rudolf Ude, der Erstgeborene.


Lübeck 1897. Tochter Elwine Ude ist da. Sie trägt den selben Vornahmen wie ihre Mutter.




Lübeck, 1905.
Elwine Ude mit ihrer Tocher Ingeborg.









Lübeck, 1905. Auch Tochter Ingeborg wird auf dem Flokati-Bärenfell abgelichtet. Sie ist 5 Monate alt.




1906. Jetzt kuschelt sich Heinrich Ude auf dem Schaffell.




Lübeck 1900. Schillerstrasse 8, das Wohnhaus von Rudolf und Elwine Ude. Die Familie wohnt zunächst in der Wohnung unten, oben wird vermietet. Das Haus steht noch heute. Ein aktuelles Foto sehen Sie, wenn Sie mit der Maus auf das Foto zeigen.



Lübeck 1897. Elwine, 23, mit Tochter Elwine und Ehemann Rudolf, 25, mit Sohn Rudolf im Garten Schillerstrasse 8. Auch kleine Jungs tragen zu der Zeit Kleidchen. Mit nichts darunter spart das die Windeln.




Lübeck, 1897. Julie Ude, Großmutter
von Elwine und Rudolf, ist zu Besuch aus Bremen.






Lübeck, September 1902. Familie Ude.




Lübeck, Schillerstr. 8. Rudolf und Elwine Ude vor ihrem Elternhaus.



Inge und Heinrich Ude
Inge und Heinrich Ude, 12 Jahre alt.



Heinrich Ude aus Lübeck mit seinem Lieblingstier Schnuffi, einem Schweinchen.
Heinrich Ude mit seinem Lieblingstier Schnuffi, einem Schweinchen. Er nimmt es als Erwachsener mit nach Mexiko. Vorher wird es von Mutter Elwine restauriert.





Lübeck 1902 - 1903. Elwine Ude ist ca. 29 Jahre alt.




15.2.1903, Rathskeller Lübeck. Elwine Ude feiert auf dem Namenlosen Dienstbotenball als Dienstmädchen verkleidet mit dem im Bäckerburschen-Kostüm steckenden E. Claassen.





15.2.1903. Im Lübecker Rathskeller feiert man den Namenlosen Dienstbotenball. Der Koch (u. M.) ist ein E. Claassen, der u.a. dieses Foto meiner Urgrossmutter Elwine Ude (nicht im Bild) schickt. Beide haben auf dem Ball miteinander geschäkert. Elwine ist als Stubenmädchen auf dem Ball.






Elwine und Rudolf Ude feiern
Festlicher geht es hier zu. Rudolf in der Bildmitte (X), links davon seine Frau Elwine.





Lübeck. Elwine Ude vorne Mitte rechts mit Schirm.











Zimmer von Rudolf Ude Schillerstraße 8 in Lübeck
Rudolf Udes Zimmer in der Schillerstr. 8



Lübeck, Schillerstrasse 8, 1900. Im Hintergarten spielen Rudi und Elwine Ude...




... Schwester Inge guckt zu.




Rudolf Ude (r.) mit Dr. Nickell. Offensichtlich bei der Verkostung von Branntwein.





Lübeck, im Garten Schillerstrasse 8.
V.l. Rudolf Ude, sein Vater Rudolph Ude aus Bremen, Vetter Karl Frahm, Großvater Lampe, Herr Boussett, Elwine Johler. Vorn: Hein und Inge Ude. Karl Frahm ist zu der Zeit für die Westbank in Lübeck leitend tätig.





Ca. 1902 - 04. Elwine(r.) Ude mit ihrem Mann Rudolf (links neben ihr) auf einem Ausflug ins Grüne rund um Lübeck im Garten einer Gastwirtschaft. Die Frauen hinten sind Cousinen von Rudolf aus Bremen: Grethe (l.) und Frieda Immendorf. Die Fahrräder verfügen noch über Karbidlampen. Am Damenfahrrad fehlt das später übliche Netz über das Hinterrad. Es sollte verhindern, dass sich der Rock der Radlerin im Hinterrad verhakt. Möglicherweise sind die Räder nur Staffage für das Foto.




Die Eltern Rudolf und Elwine Ude geb. Lampe mit zwei ihrer Kinder: Elwine(l) und Rudolf(r).





Rudolf Ude wird offiziell Lübecker Bürger. Am 24. Mai 1907 wird er auch Mitglied der lübeckischen Kaufmannschaft (Handelskammer).



Rudolf Ude Lübeck
Lübeck. Nach seinen militärischen Ausbildungen in Bremen geht Rudolf Ude (3.v.l.) auch hier zu Wehrübungen. Er ist Feldwebel.




Lübeck Weihnachten 1906. Elwine Ude, 33,(vlnr.) mit Sohn Heinrich, Inge (hochgestellt),1 1/2, Rudolf,10, Elwine,9, und Vater Rudolf Ude,35.


Lübeck, 18.8.1907: Alle zusammen.
Obere Reihe (v.l.): Rudolf Ude, Elwine Ude mit Sohn Hein, Maria Bangel, Heinrich Ude (Bremen).
Mitlere Reihe (v.l.): Rudolph Ude (Bremen) und Ehefrau Julie, Adolf Lampe.
Unten (v.l.): Elwine, Inge, Rudolf Ude.




Heinrich und Inge Ude



Heinrich Ude Lübeck
Heinrich Ude beim Spielen.





Lübeck, 1907. Heinrich und Inge Ude




Lübeck 1906. Karl Frahm und Theodor Bousset stehen (v.l.),darunter Rudolf Ude Sohn, Rudolf Ude Vater (Bremen), Elwine Ude geb. Lampe, Adolf Lampe und Elwine Ude Tochter. Vorn sitzen Heinrich und Inge Ude.



Inge mit Hein Napoleon.


Heinrich und Inge Ude
Jetzt trägt Heinrich einen Matrosenanzug. Links seine Schwester Inge.





Lübeck ca. 1909. Inge und Heinrich Ude





Bei Lübeck, 1909. Familie Ude macht einen Ausflug: Hinten sieht man (v.l.) Elwine und Rudolf Ude. In der Mitte seine Mutter Julie. Vorn (v.l.) Elwine, Inge und Hein.









Lübeck, ca. 1910. Inge und Heinrich Ude mit seinem "Schnuffi", das er später bei seiner Auswanderung mit nach Mexiko nimmt. In der Mitte ein Dienstmädchen.





Rudolf Ude FamilieundFreunde
Lübeck. Rudolf Ude (r.) mit Freunden im Garten seines Hauses Schillerstraße 8. Vor ihnen sitzen seine Frau und die vier Kinder, die großen Elwine und Rudolf sowie die kleinen Inge und Heinrich.





Ewine Ude mit ihren Kindern Rudolf, Inge und Heinrich
Elwine Ude mit ihrem Bruder Rudolf, schon in Uniform, und den beiden Nachkömmlingen Inge und Heinrich.





Lübeck 1911. Elwine Ude senior ist 38 Jahre alt. Sie trägt ein goldenes Medaillon, das über Generationen vererbt immer noch in der Familie ist. Man kann es aufklappen, es enthält Fotos von der Familie.





Elwine Ude (im weißen Kleid) in der von ihr geliebten Natur. Hier sammelt sie möglicherweise Pilze,



Lübeck, 11.5.1913. Rudolf Ude (17) zeichnet ein Bild vom Familienausflug am Pfingstmontag nach Blankensee auf eine Postkarte, die an Großmutter Julie Ude nach Bremen geschickt wird. Abgebildet ist die Kaffeetafel. Rudolf benutzt Spitznamen, die meist von Vater Rudolf Ude stammen. Rechts sitzt der liebe Vater - oft ein Ekel aus Sicht von Rudi Junior. Daneben ein Freund der Eltern, der Ingenieur Günther. Er hat keine Kinder, aber eine Dackel, der angeleint rechts unter dem Tisch seinen Platz hat. Dann folgen seine Geschwister Hein Heinrich mit seiner Schwester Huhn Ingeborg, Günthers Frau Dele Adele und die Ollsch, die Mutter vom jungen Rudolf. Vorn links sitzen Schnurz, also Schwester Elwine, und Petrus, der Zeichner selbst. Seine Schwester Elwine nennt er viele später wegen ihres entwickelten Putzfimmels Wine Wisch oder nach einer Nachbarin Elwines in der Hamburger Gryphiusstraße Wischnewski.




Bremen. Die Brüder Heinrich (l.) und Rudolf Ude werden während eines Besuchs bei den Großeltern in Bremen fotografiert.




Lübeck, 1913. Schillerstrasse 8. Die Pickelhaube hat bei Rudolf Ude einen Ehrenplatz.




Lübeck. Rechts das Ehepaar Ude, links Mayelfeldt und Frau Hitz.


Rudolf Ude mit Logenbrüdern der Lübecker Loge Zum Füllhorn.
Rudolf Ude(Mitte) mit Logenbrüdern der Lübecker Loge Zum Füllhorn. Die 25 am Blumenkorb deutet auf ein Jubiläum hin. Vielleicht seine 25 Jahre Logenmitgliedschaft bei den Freimaurern. 2.v.l. ist sein Sohn Rudolf Ude. Aufnahme um 1920.




Lübeck, 1917, Schillerstraße 8.
V.l. Hein, Inge, Elwine und Mutter Elwine. Vater und Sohn Rudolf sind Soldaten.
Sehr seltene Innenaufnahme aus dieser Zeit. 1918 erkrankt die junge Elwine an der Spanischen Grippe. Die Mutter pflegt sie wieder gesund.



Lübeck ca. 1917. Inge und Heinrich Ude




Ingeborg Ude
Ingeborg Ude, genannt Inge.




Lübeck, ca. 1918. Heinrich Ude (u.l.) in seiner Klasse am Johanneum in Lübeck. Schuldirektor war zu der Zeit Prof. Dr. Julius Müller (+ 1928), seit 1876 am Johanneum als Lehrer tätig, 1898 - 1918 als Direktor.




o.J.
V.l. die Geschwister Rudolf, Heinrich, Inge und Elwine Ude.

 


Lübeck, ca. 1923. Ein Pokal im Rudern für Heinrich Ude (am Tisch links). Als Schlagmann eines Ruder-Vierers wird Heinrich zusammen mit seinem Team in der Lübecker Ruder Gesellschaft von 1885 geehrt. Heinrich Ude bleibt bis zu seiner Auswanderung ein sehr aktiver Ruderer.





Dieses unbeschriftete Foto findet sich im Album von Heinrich Udes Bruder Rudolf. Die abgebildeten Personen sind unbekannt. Es ist ein Ruder-Vierer. Vielleicht ist Heinrich Ude dabei. Im Hintergrund istvermutlich die St.-Aegidien-Kirche in Lübeck. Das Foto ist dann offensichtlich auf der Kanal-Trave vor der Lübecker Rudergesellschaft entstanden.





Diese Karte schickt Rudolf Ude Junior am 24.8.1916 an seine Mutter in Lübeck. Er ist Soldat im 1. Weltkrieg und liegt zurzeit im Lazarett in Meiningen. Dort scheint er nicht glücklich zu sein. Oben links kommentiert er:"Ind diesem Stall wohne ich." Sein Vater Rudolph Ude, damals auf Sylt stationiert, holt ihn nach seiner Genesung in seine Kompanie.





Lübeck 25.6.1920. Rudolf und Elwine Ude (M.) feiern Silberhochzeit. Dahinter Tochter Elwine mit Ehemann Hans Johler. Vorne rechts Julie Ude, die Mutter von Rudolf Ude. Sohn Hein im Matrosenanzug neben der Waschfrau der Familie, Mutter Reimer. Links vorn ganz in weiß Tochter Inge. Hinter ihr v.l. Bruder Rudolf und dessen Freund Walter Heiesen.



Lübeck, Juli 1924. Auf dem Balkon des Hauses Schillerstrasse 8 stehen Rudolf, Elwine und Grossmutter Julie Utermöhlen. Unten schaut jemand von den Mietern dieses Stockwerks aus dem Fenster. Weil die Kinder aus dem Haus sind und das Geld knapp ist, wird vermietet.




Lübeck 1920. Silberhochzeit von Elwine und Rudolf Ude (nicht auf dem Foto). Zu Besuch aus Morsum sind Tochter Elwine mit ihrem Ehemann Hans gekommen. Links von ihnen sitzt Julie Ude geb. Utermöhlen, Rudolfs Mutter. Außerdem auf dem Foto Mimi Krickhuhn, Elwines Freundin.






Rudolph Ude betrieb in Lübeck in der Fleischhauerstr. 17 einen Ausstellungsraum für seine Produkte. Auf dem Grundstück steht jetzt das Karstadt-Gebäude. In der Hüxstrasse hatte er sein Lager. U. a. verkaufte er Holzbearbeitungsmaschinen für Tischler.



Briefkopf von Rudolph Ude
Bei diesem Scan geht es vor allem um den Briefkopf. Interessant, weil entlarvend, ist aber auch der Inhalt des Schreibens , das er 1930 an Ekkehard Johler richtet."Die Kundgebung war großartig, ich habe den Führer ja so schön nah gesehen wie noch nie." Weiter schreibt er auf dieser Seite:"die Kommunisten haben zweimal Lichtleitung und Lautsprecher gestört durch Überwerfen von Kupferdraht über die Leitung. Der Führer gebot: Ruhe! Die Musik setzte ein und spielte bis es wieder hell wurde."





Rudolph Ude


Rudolf und Ewine Ude mit Sohn Rudi
Bremen im Ersten Weltkrieg. Julie Ude mitSohn Rudolph und Enkel Rudolf (Rudi) Ude. Vater und Sohn dienen zeitweise zusammen auf Sylt.




Rudolf und Elwine Ude in Lübeck
Lübeck nach den 1. Weltkrieg. Rudolph und seine Mutter Julie Ude
Dieses und die nächsten beiden der Serie sind bereits auf Kleinbildfilm festgehalten.


RudolphElwineHeinrichUde in Lübeck an der Mühlenbrücke
Lübeck. Rudolph Ude(l.) mit seiner Tochter Elwine und ihrem Ehemann Hans Johler an der Mühlenbrücke auf dem Weg zur Schillerstraße 8.


Elwine und ihr Bruder Heinrich Ude
Lübeck. Elwine Johler geb. Ude geht mit ihrem Bruder Heinrich über die Mühlenbrücke.







Rudolph Ude






Rudolph Ude Todesschein








Elwine Ude





Lübeck 1940, Glockengiesserstrasse 25. Elwine Ude
sitzt vor ihrer Wohnung im Füchtingshof, in der sie seit 1937 wohnt.
Das kleine Beet vor ihrem Haus wird von ihr bepflanzt und gepflegt. Der Füchtingshof geht auf eine Stiftung von Ratsherr und Schonenfahrer Johann Füchting zurück (1571 - 1637).
Ordnung für die Witwen auf Füchtings Hof (1909)
Brief von Enkel Ekkehard Johler an seine Großmutter Elwine Ude




Elwine Ude im Füchtingshof
Lübeck, 1942. Elwine Ude im Füchtingshof in Lübeck.
Sie ist am 1. Juli 1937 dort eingezogen. Ihre ersten Erlebnisse in der neuen Wohnung beschreibt sie in einem Brief:

"So ein Umzug ist ja ganz was Schreckliches. Allmählich wühle ich mich jetzt aus dem Zustand, wo der Rahm in der Buttter liegt heraus und man kann schon sehen, dass das Häuschen sehr niedlich wird, wenn alles seinen Platz gefunden hat. Heute hat mein treuer Hilfsmann Wilms die Packkisten zerschlagen zu Brennholz bis auf eine große, die morgen dran kommt. Und dann müssen wir beim Boden anfangen, da ist noch ein furchtbarer Rummel, aber das löpt sick woll allens trecht. Ich kann nachts nicht schlafen. Die Turmuhr von der Jakobi-Kirche schlägt so laut und nah, und mir sitzt auch wohl noch die Unruhe und Aufregung im Körper, vor 4 Uhr komme ich nicht zur Ruhe und bin am folgenden Morgen verkatert. Heute will ich Wines bewährtes Schlafmittel versuchen, habe mir 2 Lenttaler Bier gekauft.

Ich habe in den nächsten Tagen viel vor und muss mich notwendig zurechtschlafen. Am Sonntag, den 4. [dieses Monats] hat unser Chor ein Konzert auf der Freilichtbühne zu dem am Sonnabend die Generalprobe steigt, und am Montag findet hier im Garten im Kreise der Vorsteherschaft und der Insassinnen die 300-Jahrfeier des Füchtingshofes statt bei Kaffee und Kuchen. Herr Direktor Rehder hat schon nachgesehen, ob ich gebraucht sei, es ist noch eine „Dame“ eingezogen , eine Verwandte vom Oberbürgermeister. Wir sollen natürlich vollzählig zugegen sein.

So ein Umzug ist ja ganz was Schreckliches. Allmählich wühle ich mich jetzt aus dem Zustand, wo der Rahm in der Buttter liegt heraus und man kann schon sehen, dass Häuschen sehr niedlich wird, wenn alles seinen Platz gefunden hat. Heute hat mein treuer Hilfsmann Wilms die Packkisten zerschlagen zu Brennholz bis auf eine große, die morgen dran kommt. Und dann müssen wir beim Boden anfangen , da ist noch ein fruchtbarer Rummel, aber das löpt sick woll allens trecht. Ich kann nachts nicht schlafen. Die Turmuhr von der Jakobi-Kirche schlägt so laut und nah, und mir sitzt auch wohl noch die Unruhe und Aufregung im Körper, vor 4 Uhr komme ich nicht zur Ruhe und bin am folgenden Morgen verkatert. Heute will ich Wines bewährtes Schlafmittel versuchen, habe mir 2 Lenttaler Bier gekauft.

Ausgerechnet zum Umzugstage als die Möbeltransporter eben den Hof verlassen hatten, erschien vor meiner Tür ein hübscher Hitlerjunge und fragte nach mir. Es war mein Neffe Alexander Frank. Er war schon in der Schillerstraße gewesen, sollte sich im Auftrage seiner Eltern nach dem Befinden der Familie Ude in Lübeck erkundigen. Am 26. war er in Begleitung von zwei Kameraden zu Rad von Berlin aufgebrochen, am ersten Tag bis Kyritz, am 28. waren die drei in Lübeck. Gegen Abend fuhren sie weiter nach Eutin, dann Kiel. Heute bekam ich eine Karte aus Flensburg.

Solch ein unerwarteter Besuch im Umzugstrubel! Ich konnte den Jungens kein Mittagessen geben, hatte überhaupt keinen Gasherd, der alte war in der Schillerstraße zurück geblieben. Und den neuen hatte ich noch nicht gekauft, nahm einen zweiflammigen Kocher von Junker&Ruh bei Pagels, ganz modern, der mir sehr gefällt. Ich schickte die Hitlerjungens zur Zentrale für private Fürsorge, wo sie für 20 Pfennig pro Mann abgefüttert wurden. Zu um 5 Uhr hatte ich sie zum Kaffee eingeladen. Die Muellerin holte Milch und Kaffeebrot. Heißes Wasser bekamen wir von Frau Hedin. Tassen hatten wir nicht, waren noch nicht ausgepackt, aber Gläser hatten sich gefunden und so wurde es noch ganz gemütlich. Was ist es aber Wine immer für n Kram, dass so etwas an solchem Tage passieren muss. Zu anderer Zeit hätte ich mich ja doll gefreut, nun war dieser Überfall ja ein sanfter Schrecken."





Elwine Ude verheitatete Jophler mit ihrer Mutter Elwine Ude geborene Lampe in Lübeck im Füchtingshof.
Elwine Johler (l.) mit ihrer Mutter Elwine Ude in deren Wohnung im Füchtingshof.



Lübeck 1942.
Elwine Ude. Einen Brief aus dem Jahre 1930 an ihren Enkel Ekkehard beendet sie mit dem Satz "Herzlich grüßt Deine Nazi-Oma". Sie hatte u.a. über einen Besuch auf einer Hitlerkundgebung in Lübeck berichtet:"Ich habe den Führer so schön nah gesehen wie noch nie." Bei einem Wahlkampf macht sie für die NSDAP Werbung, indem sie zum Beispiel ihr Fahrrad mit Hakenkreuzfähnchen schmückt und durch Lübeck fährt. Davon gibt es ein undatiertes Foto. Für ihre 4 Kinder bekommt sie das "Ehrenkreuz der deutschen Mutter" in Bronze. 1939 berichtet sie in einem Brief von ihrer Mitgliedschaft in der NSF (Nationalsozialistische Frauenschaft).Woher diese rechte Überzeugung kam, ist noch Teil meiner Recherchen.



Mutterkreuz in Bronze von Elwine Ude
Das Mutterkreuz durfte am Bande nur bei feierlichen Anlässen getragen werden. Es liegt bis heute wie unbenutzt in der Ordensschatulle.





Mölln, Friedhof.













Lübeck, ca. 2000.
Im Obergeschoß dieses Hauses wohnt Elwine Ude von 1937
bis zu ihrem Tod 1943.


Nach den Regeln des Füchtingshofs fällt der Nachlass verstorbener Bewohnerinnen der Stiftung zu. Es sei denn, jemand zahlt eine Ablöse von 1000 Reichsmark (?). Die Kinder Elwine und Rudolph haben das Geld nicht, wohl aber Inge und ihr Mann Hans Otto. So wandern einige Erbstücke in diese Familie. Elwine darf als letzte zugreifen. Die schönen Erinnerungsstücke werden weiter in Ehren gehalten. Sie stammen z.T. noch von ihren Großeltern Bernhard und Helena Frank aus Wolde (Valjala) auf Ösel (Saaremaa) in Estland.



Das wird aus den Kindern

Elwine Ude heiratet den Morsumer Pastor Hans Johler. mehr....






1974.
Sohn Rudolf Ude, 78, genannt Bilu. Er wird Kirchenmusiker in Mölln.






Heinrich Ude wandert 1929 nach Mexiko aus.
Er ist ab 1932 auch geschäftlich mit dem Auto in der Umgebung Torreòns unterwegs, um tonnenweise z. B. Weizen oder Bohnen von den Bauern für die Firma Buchenau einzukaufen.





1938 heiratet der eingebürgerte Enrique Ude die Mexikanerin Amparo Lugo.
mehr...





Ingeborg Ude




Inge Ude arbeitet von 1930 an einige Jahre als Kindermädchen in Ägypten.
In Kairo lernt sie ihren Mann Hans-Otto kennen. Das Bild zeigt die beiden auf einem Ausflug zu einer Pyramide.




Weihnachten 1942.
Tochter Ingeborg, mittlerweile verheiratet mit Hans Otto Behrendt, mit ihren Kindern Jochen (l.) und Eike.

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Rudolf Ude (*25.3.1871 in Bremen +3.6.1930 in Lübeck) und Elwine Lampe (*11.12.1873 in Moskau +6.10.1943 in Lübeck)
heiraten am 25. 5. 1895 in St. Aegidien in Lübeck. Sie wohnen zuerst in der Hüxtertorallee zur Miete, ca. 1905 kaufen sie vom Geld seiner Eltern das Haus Schillerstrasse 8.
Sie bekommen vier Kinder:

1.)Rudolf Adolf Heinrich Ude*4.1.1896 wird Kirchenmusiker (Orgel) in Lübeck und Mölln. Er heiratet Gertrud Trudel geb. Lichtwark *3.1.1898 in Lübeck Marienwerkhaus. Sie bekommen drei Kinder.
1.1)Jürgen*3.6.1924 +6.4.2016
1.2.)Christel*27.11.1927 heiratet Klaus Meier-Ude (Fotograf): eineTochter Sabine
1.3.) Rotraut*6.4.1935 heiratet Walter Kuck und bekommt eine Tocher Christine (Tina)

Gertrud Lichtwarks Cousine Dora Hahn heiratet den Holländer Hugo Bossche. Dessen Nachkommen betreiben eine ausführliche familienhistorische Homepage.

2.)Elwine Ude*28.12.1896, die den Pastor Johler heiratet und

3.) Ingeborg Ada Marie Ude, genannt Inge *17.7.1905, wandert im Mai 1929 nach Ägypten aus, um dort eine Stelle im Büro anzunehmen. Sie arbeitet zunächst in Nag Hamadi und später in Kairo bei der Siemens Orient S.A. Dort lernt sie ihren späteren Mann Hans-Otto Behrendt kennen. Die beiden kehren nach Deutschland zurück und bekommen drei Kinder.

Im 2. Weltkrieg dient der arabischsprechende Hans.Otto Behrendt als Geheimdienst-Offizier unter Rommel. Über seine Erlebnisse schreibt er ein Buch:
Behrendt, Hans-Otto. Rommel's Intelligence in the Desert Campaign, 1941-1943. London: Kimber, 1985.


4.) Heinrich Ernst Leopold Ude*13.9.1906, der nach Mexiko auswandert. Dort heiratet er die Mexikanerin Amparo Lugo in Torreon. Sie arbeiten zunächst als Farmer. Beide bekommen 7 Kinder:
Rudi, Gerda, Martha, Enrique, Carlos, Hector und Guillermo Ude.
Die Eltern sterben früh, so dass Gerda die Kinder groß zieht.
Mehr zu den mexikanischen Udes...



Rudolf Ude arbeitet bei seinem Schwiegervater Adolf Lampe. Hier lernt er seine spätere Frau kennen, die Tochter seines Chefs. Adolf Lampe betreibt einen Weingrosshandel mit französichen Weinen (Rotspon). Rudolf Ude macht sich bald selbständig. Er verkauft Holzbearbeitungsmaschinen für Tischler, Minimax Feuerlöscher u.a. in Lübeck und Umgebung. Die Geschäfte laufen schlecht.

Rudolf Ude Visitenkarte


Rudolf Ude ist bei den Freimaurern aktiv, fungiert als "Meister vor dem Stuhle" eine Art Zeremonienmeister bei Zusammenkünften.

Im 1. Weltkrieg wird Rudolf Ude 4 Jahre auf Sylt stationiert. Auch sein Sohn Rudi macht dort Dienst. ...mehr. Danach betreibt Rudolf Ude sein Geschäft weiter. 1930 stirbt er an einer Darmfistel. Seine Frau Elwine Ude muss das Haus in der Schillerstrasse verkaufen. Sie wohnt übergangsweise zunächst im Dachgeschoss des Hauses Schillerstrasse, bis sie -nach 7 Jahren Wartezeit- 1937 einen Platz im Damenstift für Kaufmanns- und Kapitänswitwen im 300 Jahre alten Füchtingshof in der Glockengiesserstraße 25 in der Altstadt von Lübeck erhält. Dort lebt sie noch 6 Jahre und stirbt am 6.10.1943 im Marienkrankenhaus an Gebärmutterkrebs.

Elwine liebt Radausflüge in die nähere und weitere Umgebung von Lübeck. Fahrten nach Mölln und Grander Mühle in Kuddewörde sind dokumentiert.

Ausserdem liebt sie die Natur. Deshalb schenkt ihr Sohn Heinrich 1931 ein Abonnement von National Geografic.

Elwine Ude ist handwerklich und künstlerisch begabt. Sie zeichnet, stickt Perlenbilder, bemalt Holz mit Pflanzenmotiven und hat einen gut gefüllten Werkzeugkasten, der immer noch existiert. Hammer, Schraubenzieher usw. sind mit ihrem Namen beschriftet. Sie sollen nicht verloren gehen.









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